Muskelpflege mit „The Stick“ – Prävention, Regeneration, Soforthilfe
Menschen ohne Verspannungen im Körper können wir uns unter den heutigen Lebensumständen gar nicht mehr vorstellen. Irgendwo „zwickt“ es immer. Vor allem ab einem gewissen Alter. Viele Spannungszustände oder Verhärtungen der Muskeln entstehen aus unserem Verhalten, sind also „hausgemacht“.
Was sind die Ursachen?
- Wir sitzen zu viel: bei der Arbeit, zu Hause, im Auto
- Nach einer ausgedehnten Velotour merken wir die (Über)beanspruchung der Muskeln, Sehnen und Bänder
- Im Training powern wir, vergessen uns aufzuwärmen und überfordern uns
- Wir sind im Stress, essen ungesund und schlafen schlecht
Muskelpflege als Dauerauftrag
Wir müssen unsere Muskeln pflegen, bevor es zu ernsthaften Problemen kommt. Das heisst:
Prävention im Alltag
Regeneration nach dem Sport
Soforthilfe bei Schmerzen
Aber wie? Welche Techniken wenden wir an, welche Geräte gibt es?
Wunderwelt Faszien
Bei solchen Fragen kommen wir nicht an Grundlagenwissen über Faszien vorbei. Das Wort ist in aller Munde, seit die noch junge Forschung herausgefunden hat, dass die Faszien nicht nur die Hülle von Muskeln und Organen sind, sondern ein eigenständiges System mit weitreichenden Funktionen. 2006 erschien die erste preisgekrönte Studie von Dr. Robert Schleip/Dr. Werner Klingler. 2007 fand der erste internationale Kongress in Boston/USA statt. Der erste funktionelle Anatomieatlas des menschlichen Fasziensystems wurde von der italienischen Forscherin Carla Stecco 2015 (!) veröffentlicht.
Faszien werden oft auch „Bindegewebe“ genannt, darunter können wir uns eher etwas vorstellen. Biochemisch gesehen bestehen Faszien aus Wasser, Kollagen (Protein), Zucker und verschiedenen Substanzen mit klebrigen Eigenschaften. Faszien (fascia = Bündel, Verbund) sind Fasern, die wie ein Netzwerk sämtliche Strukturen unseres Körpers umhüllen, stützen und formen – Muskeln, Organe, Knochen, Zellen.
„Faszien sind wie eine feinmaschige Strumpfhose, die sich um alles legt.“ *
„Faszien sind wie ein dichtes, dreidimensionales Spinnennetz aus unzähligen Fäden.“ *
Verschiedene Probleme behindern eine nachhaltige Beweglichkeit und Schmerzfreiheit.
- Zellen, Organe, Muskelfasern nehmen aus der direkten Umgebung Nährstoffe auf und geben verbrauchte Stoffe ab. Normalerweise funktioniert dieser Stoffwechsel. Lagern sich aber Giftstoffe und unverbrauchte Stoffwechselprodukte zwischen den unzähligen Bindegewebsfäden ab, verfilzen und verdicken die Fasern mit der Zeit. Die Versorgung mit Nährstoffen wird erschwert.
- Auch mangelnde und einseitige Bewegung führen zu Verfilzungen. Die Faszien und Muskeln müssen regelmässig bewegt bzw. gestreckt werden, damit sie dehnbar und beweglich bleiben. Sonst versteifen sich die kollagenen Fasern, sie werden kürzer, verfilzen, verdicken. Die ganze Bewegungsstruktur wird eingeschränkt und verursacht Schmerzen.
- Wir sind vermehrt Umwelteinflüssen ausgesetzt (Stress, Ernährung, Elektrosmog). Unser Körper reagiert mit Übersäuerung und Spannungsschmerzen.
Muskelpflege konkret
Neben Dehnübungen, Massagen, Bädern, Sauna, Salben kommen immer mehr Blackrolls und Faszienbälle zum Einsatz. Leider sind viele Übungen eine Belastung für die Handgelenke oder Ellbogen. Wir stützen unser Gewicht auf, damit wir die Rolle überhaupt bewegen können. So erging es mir mit den Übungen in meinem Fitnessprogramm. Ich schaffte es einfach nicht und wechselte deshalb auf ein anderes Gerät.
Was ist die Alternative?
„The Stick“, der praktische Massageroller!
Der „Stick“ besteht aus einem Glasfiberstab mit zwei Griffen, der je nach Länge flexibler oder steifer ist. Frei rollende Spindeln um den Stab passen sich der Form der Muskeln an. Die Marke „The Stick“ gibt es bereits seit 1988! Das Angebot geht längst über die zwei bekanntesten, auch von mir verwendeten Modelle hinaus:
Travel Stick (rote Griffe) 43 cm – für die Bearbeitung von kleinflächigen Stellen z.B. Nacken, Wade. Er hat Platz in jedem Handgepäck und geht mit dir auf Reisen..
Body Stick (blaue Griffe) 61 cm – für die Bearbeitung von ganzen Muskelgruppen z.B. Rücken, Beine. Er ist handlich, auch für kleinere Personen und passt gut in eine Sporttasche.
Anwendung
Jeder Mensch ist inbezug auf Beschaffenheit des Bindegewebes, Muskelmasse, Fettschicht, Berührungsempfindlichkeit anders. Man fühlt sich auch nicht jeden Tag gleich. Du spürst bei regelmässiger Anwendung selber, was dir gut tut!
Hier ein paar Denkanstösse!
- Rolle den Körperteil zuerst vollständig ab (Wo sind die schmerzfreien Zonen?, Wo sind Verhärtungen/Verklebungen sog. Triggerpunkte?)
- Druck anpassen (Skala 1-10: 1 = kaum spürbar, 10 = sehr unangenehm, noch mehr verspannend); bei Verhärtungen Druck nach und nach erhöhen.
- Dauer: schmerzfreie Zonen länger (ev. 2 Serien), bei Verhärtungen Dosierung in Abstimmung mit Druck.
- Häufigkeit: am besten täglich als Prävention, sicher aber nach jedem Training oder nach jeder Velotour.
In den Videos findest du Anwendungsbeispiele für die Beine
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* Quelle: Faszien-Rollmassage, Schmerzfrei von Kopf bis Fuss, Bracht/Liebscher, Verlag Goldmann