Sihltal – die stadtnahe grüne Lunge
Vor den Toren von Zürich liegt ein Paradies – der „Sihlwald für alle“ so der Slogan. Das tönt verheissungsvoll und ich nehme das Angebot an. Ich wohne ganz in der Nähe und habe wohl meine Velo-Hausstrecke gefunden….
Der Sihlwald ist ein rund 12 km² grosses schweizerisches Naturschutzgebiet und gehört zum Wildnispark Zürich. Seit dem 1. Januar 2009 ist er der erste, national anerkannte Naturerlebnispark der Schweiz. Im Sihlwald gibt es 70 km Wanderwege, 51 km zum Radfahren und Biken sowie 41 km Reitwege.
Die Veloroute 94 L’Areuse-Emme-Sihl verläuft in fünf Etappen und führt am Ende durch den Sihlwald nach Zürich. Die genaue Strecke könnt ihr auf www.schweizmobil.ch verfolgen. Meine Hausstrecke weicht leicht ab, ich starte an der Endstation Tram 7 Wollishofen.
Profil (Teilstück Veloroute 94)
Strecke: Albisstrasse – Zürichstrasse Adliswil – Sihluferweg Adliswil – Sihluferweg Langnau a.A. – Sihltalstrasse – Sihlbrugg
Länge: 16.7 km Länge
Höhenmeter: 164 m
Schwierigkeit: einfach

Sehenswertes an der Route
- Die Hauptrolle spielt die Natur, Natur, Natur!
- Mechanische Seidenstoffweberei Adliswil (MSA)
- Biotope als Lebensraum für Pflanzen und Tiere
- Areal Spinnerei Langnau
- Besucherzentrum Sihlwald
Wollishofen – Adliswil mit ehemaliger Mechanischer Seidenweberei Adliswil (MSA)
Entlang der Albisstrasse auf sicherem Radstreifen geht es über die Stadtgrenze nach Adliswil, vorbei am Autobahnzubringer A3 Chur und dem Hotel Ibis nach Adliswil. Beim Einfahren in den Radweg Adliswil ist Vorsicht geboten, weil es unübersichtlich ist und Verkehrsteilnehmer von allen Richtungen kommen.
Nun geht’s auf dem Radweg entlang der Sihl bis zur ehemaligen Mechanischen Seidenstoffweberei Adliswil (MSA), die 1934 stillgelegt worden ist. Heute befinden sich auf dem Areal zahlreiche spannende Gewerbebetriebe sowie sportliche und kulturelle Angebote. Entlang der Sihl hat es viele Fussgänger mit Kinderwagen und Hunden, Jogger, Velofahrer. Als Anfänger bei Bedarf absteigen.
MSA – Brücke Station Wildpark-Höfli
Nach der MSA führt ein schmaler Veloweg weiter, er mündet am Ende in einer kleinen Steigung in den Wald. Auf einem angenehmen Naturboden – alles eben und geradeaus – geht es weiter. Auf einem lichten Zwischenstück sind zwei Weiher angelegt, die Lebensraum für selten gewordene Pflanzen und Tiere bieten. Die Devise lautet „Mehr Natur in der Region“.
Auf der Höhe der SZU-Station Wildpark-Höfli geht es über die Brücke. Am Ende kannst du dich an einer Schautafel über die Fischfauna in der Sihl informieren – von der Äsche über die Bachforelle bis zur Schmerle. Achtung! – der Abgang von der Brücke ist mit Schotter belegt und geschwungen.
Wildpark-Höfli – Spinnerei Langnau am Albis
Auf dem langen asphaltierten parallel zur Sihltalbahn verlaufenden Weg fahre ich mit Tempo bis zum Fussballplatz und weiter bis zur SIHLSPORTS-Halle in Langnau am Albis, eines der grössten Racketsport-Center der Schweiz mit Tennis, Badminton, Squash, Tischtennis.
Ein Naturweg führt schnurgerade durch links und rechts wild wachsendes sattes Grün und über einen angenehmen gefahrlosen Holzsteg. Ein kleines „Stützchen“ noch und mit ein paar kraftvollen Tritten in die Pedale erreichst du das Areal der Spinnerei Langnau. Nimm dir Zeit und mache dort unbedingt einen Zwischenhalt. Nach der Einstellung der Produktion 1984 wurde das ehemalige Fabrikareal umgenutzt und beherbergt heute einen interessanten Mix von Gewerbetreibenden, dem Turbine-Theater und dem Restaurant Szenario mit seinem lauschigen Garten am Wasser.
Langnau am Albis – Sihlwald
Jetzt hast du die Wahl – linksufrig weiter Richtung Sihlwald oder Wechsel auf die Sihltalstrasse. Die Sihltalstrasse ist seit der Eröffnung der Westumfahrung im Mai 2009 (Verbindung der A1, A3 und A4 durch das Knonauer Amt in die Zentralschweiz) merklich entlastet. Die einst stark und nicht immer tempoangepasst befahrene Strasse eignet sich heute gut als Trainingsstrecke.
Sihlwald – Sihlbrugg
Bei der Station Sihlwald liegt das Besucherzentrum Sihlwald. Das Areal umfasst neben dem Infozentrum mit einem Naturmuseum auch einen Wildnis-Spielplatz mit Feuerstelle, eine Fischotter-Anlage und ein Restaurant mit Terrasse nahe dem Wasser.
Und weiter schlängelt sich die Sihltalstrasse entlang dem natürlichen Wasserlauf, vorbei an der heute nicht mehr bedienten Station Sihlbrugg.
Ganz zum Schluss kommt die grosse Herausforderung: das Einbiegen in den gefährlichen zweispurigen Kreisel bei Sihlbrugg und das Verlassen zum Gasthof Löwen – Endstation der Fahrt.
Geschafft! – und nach einem Durstlöscher dann hopp wieder die gleiche Strecke zurück.