Ein Klassiker – Schwägalp und Hemberg
Kennst du das auch? Du hast ein paar Touren, die du jedes Jahr fährst. Weil sie landschaftlich einzigartig sind, dich sportlich fordern, auf der Strecke bestimmte kulturelle Highlights auf dich warten oder dich eine spezielle Erinnerung damit verbindet. Also deine ganz persönlichen Klassiker! Für das Rockthebike-Trio ist Schwägalp und Hemberg einer.
Diese Tour war die erste längere, die wir als Blog-Trio machten – wir waren begeistert! Urs kannte sie aus dem Effeff und hat mit diesem Ausflug in die Berge einen Akzent gesetzt. Seither: keine Saison ohne Appenzellerland und Toggenburg.
Schwägalp und Säntis sind Anziehungspunkte: nicht nur für Velofahrer, sondern auch für Wanderer oder Ausflügler mit Töff und Auto. Entsprechend viel Bewegung hat es, vor allem an den Wochenenden. Deshalb: Fahr unter der Woche, das erhöht den Reiz noch! Ein Wegstück der Ausfahrt – abseits der Passstrasse auf die Schwägalp, weg vom Verkehr – ist der Höhepunkt und lässt dich jauchzen.
Eckdaten der Tour
Route | Wattwil – Ebnat Kappel – Krummenau (Nesslau) – Neu St. Johann – Schwägalp – Urnäsch – Hemberg – Wattwil |
Länge | ca. 60 Kilometer |
Höhenmeter | Aufstieg 1450 Meter, Abstieg 790 Meter |
Strecke | mehrheitlich Autostrasse mit und ohne Radstreifen, die Nebenroute ist asphaltiert, nur erlaubt für Velofahrer und Wanderer |
Jahreszeiten | Frühling, Sommer, Herbst – im Spätherbst oder Winter, wenn Schnee liegt, ist die Nebenroute nicht oder nur teilweise fahrbar. |
Schwierigkeitsgrad | mittel, die Höhenmeter darf man nicht unterschätzen |
Wir starten in Wattwil beim Schwimmbad Färch. Kaum aus dem Dorf, geht die Fahrt auf ruhigen Strassen durch Dörfer und Weiler (u.a. Ebnat-Kappel, Krummenau). Die Thur schlängelt sich durch diese Gegend bis Neu St. Johann. Dort mündet die Luteren ein, welche auf den Alpwiesen und Hochmooren zwischen der Schwägalp und dem Risipass am Stockberg entspringt. In Neu St. Johann biegen wir in die Schwägalpstrasse ab. Ein traditioneller Halt ist beim Brunnen Rietbad. Rietbad war während 500 Jahren bis 1988 ein Kurort mit Mineralheilquelle. Dort können wir die Getränke-Bidons auffüllen und uns bei heissem Wetter abkühlen. Von hier siehst du bereits den Säntis.
Bei der Postauto-Haltestelle Bernhalde/Lutertannen beginnt das wunderbare Teilstück, das abseits der Passstrasse verläuft. Es geht mitten durch Weiden mit Kühen, vorbei an Alphütten und Viehställen. Du bist hin und weg, die Berge vor dir, du willst nur noch ihnen entgegen. Du hörst das Bimmeln der Kuhglocken, deinen eigenen Atem und – wenn du E-Bike fährst – ein leichtes Surren. Du riechst die Tiere, die Weiden und die frische Luft. Fahren mit allen Sinnen! Der ca. sechs Kilometer lange Weg endet kurz nach der Passhöhe. Nur noch ein paar Hundert Meter und das Gasthaus Passhöhe Schwägalp ist erreicht. Wenn du aber Trophäen in Form von Passhöhen-Bildern sammelst, musst du noch etwas zurückfahren.
Nach einer kurzen Rast erwarten uns die Serpentinen hinunter nach Urnäsch. Konzentration und die richtige Technik des Kurvenfahrens sind gefragt. In Urnäsch weist ein Schild Richtung Hemberg. Man glaubt zuerst, das kann nicht weit sein. Das täuscht aber!
Der erste Teil liegt noch auf Appenzeller Boden (AR); die Schönaustrasse steigt zügig an, dann zieht sie sich hin, und wir fahren durch die liebliche und hügelige Landschaft des Appenzellerlandes. Bevor es hinunter in die Talsenke geht, kommt die Kantonsgrenze St. Gallen; wir sind im Toggenburg. Beim Weiler Bächli, der schon zum Hemberg gehört, fahren wir scharf links, etwas geradeaus und leicht hinunter durch ein Wäldchen. Dann aber beginnt der letzte, sehr steile Aufstieg auf den Hemberg. Ein Schild gibt den Tarif durch: „200 Meter Steigung auf 2 Kilometer“.
Eingangs des Dorfes Hemberg befindet sich die Bäckerei Konditorei Hoernli. Das ist der Hotspot; dort halten alle an – ob zu Fuss oder mit einem Verkehrsmittel. Von hier hat man eine phantastische Weitsicht. Vor allem aber gibt es die beste hausgemachte Glacé – saisonal und topfrisch!
Mit diesem Halt und dem letzten Teilstück nach Wattwil zum Ausgangspunkt beenden wir den Klassiker Schwägalp und Hemberg.
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