Umstieg auf das E-Bike
Nach einer Lernphase auf traditionellen Velos als Grundvoraussetzung für meine sportliche Freizeitbeschäftigung, kam schnell der Gedanke nach einem E-Bike auf. Inzwischen gehöre ich zu der grossen Fangemeinde und geniesse die Mobilität und Leichtigkeit, die mir das E-Bike bietet. Trotz der Vorteile tauchen im praktischen Alltag auch Hindernisse auf. Ein paar Gedanken…
Freude an der Mobilität mit E-Bikes!
Spät Berufene auf dem Velo wie ich (Ü60) müssen ihre Grenzen kennen und akzeptieren Da ist ein E-Bike die richtige Lösung! Erfahrene haben oft mehrere Jahrzehnte auf dem Velo-Sattel: sie haben Pässe bezwungen, unzählige Kilometer in den Beinen, haben sich mit anderen gemessen, kennen alle Tipps & Tricks. Sie stehen sportlich an einem ganz anderen Punkt als ich. Für meine Situation gilt: Das E-Bike fördert die Freude an der Bewegung und trägt zur Gesundheit bei. Voraussetzung ist die Beherrschung des Velos und eine angepasste Fahrweise. Das E-Bike wird mit Sicherheit auch in den nächsten Jahren das Mobilitätsverhalten weiter verändern.
Heterogene Gruppen – E-Bike macht’s möglich!
Mit dem E-Bike kann ich auch mit sportlichen Jüngeren und mit ambitionierten Seniorinnen und Senioren mithalten. Heute sind Fahrgruppen immer heterogener. Da vermischen sich Geschlechter, Generationen und Velotypen. Eine sinnvolle Form ist das gemeinsame Fahren in Leistungsgruppen. Wie geht das? Der Veloclub Adliswil hat z.B. eine Cappuccino-Gruppe. Die Touren sind kürzer und haben weniger Höhenmeter. An vereinbarten Punkten (Start, Verpflegung) trifft man sich mit der „schnellen Fraktion“ und hat den vollen kameradschaftlichen Genuss.
Das Gewicht bleibt Thema!
Die neuste Generation von E-Bikes ist leichter, schlanker, wendiger. Es gibt bereits Modelle unter 20 Kilos. Diese Entwicklung trägt sicher zum ungebrochenen Boom bei. Es gibt für fast jedes Fahrbedürfnis elektrifizierte Modelle. Trotzdem: Weniger Gewicht heisst auch weniger Leistung. Die neuen Leichtgewichte fährt man anders, die Unterstützung bleibt oft deaktiviert, wird nur bei Steigungen zugeschaltet. Will man nicht auf die Power eines starken Mittelmotors verzichten und mehrheitlich mit Unterstützung fahren, bleibt das Gewicht ein Dauerbrenner. Bei der Vielfalt von E-Bikes will gut überlegt sein, für welchen Zweck man es einsetzen möchte (Batterieleistung).
Die Sorge mit dem Versorgen!
Nicht alle E-Bike Besitzerinnen haben einen ebenerdigen Zugang zu einem Veloraum, eine Garage, einen Wintergarten oder einen Schopf. Gerade in älteren Wohnsiedlungen sind die Veloräume oft klein und im Untergeschoss. In der Stadt sind Garagen ein rares und teures Gut. Wer eine günstige Lösung hat, gibt diese nicht so schnell auf – da heisst es warten. Die neue Mobilität verändert unser Leben und die Bedürfnisse. Immer mehr Personen haben ein (teures) E-Bike und wollen dieses nicht im Freien abstellen. Viele haben mehr als ein Velo. Da sind Liegenschaftenbesitzer und Verwaltungen gefordert, ihre Infrastruktur zu überdenken und nach innovativen Lösungen für die spezifischen Anliegen ihrer Mieter zu suchen – am besten gemeinsam!
Ein vorbildliches Beispiel: Die Baugenossenschaft Waidberg realisiert zurzeit bei der Sanierung einer Überbauung in Zürich Wollishofen den Bau von mehreren Velohäusern.
Handliche Veloträger für Frauenhände!
Starten wir vom Wohnort auf eine Tour, heisst es: ab auf den Sattel und los! Wollen wir aber andere Regionen erkunden oder in die Berge, müssen wir einen Anfahrtsweg in Kauf nehmen. Das geht nicht immer mit dem ÖV. Da bietet sich der Transport mit dem Auto an. Eine E-Bikerin kommt spätestens beim Verlad an ihre physischen Kräfte. Da sehnt man sich nach einem ultraleichten Carbon-Rennrad. Gut wenn Frauen in solchen Situationen zu zweit sind oder auf männliche Kraft zählen können.
Ist man jedoch auf sich selbst gestellt, gibt es handliche Veloträger, die mit relativ wenig Kraftaufwand bedient werden können. Doch dazu mehr in einem späteren Bericht.