Übungstour – kurz, kraftvoll, konzentriert
Die lange Winterpause geht zu Ende – die Tage werden länger, es riecht nach Frühling. Also – raus auf den Sattel und prüfen, ob die Lernschritte noch sitzen und ob das Wintertraining etwas gebracht hat.
Die Rundstrecke dauert 30 Minuten. Du denkst das bringt ja nichts? – Doch! Diese Tour hat für mich unschlagbare Vorteile:
- Sie liegt vor meiner Haustüre
- Sie ist trotz der Kürze variantenreich
- Ich muss keinen grossen Aufwand betreiben
Was gibt es besseres, mein Tagessoll an Bewegung mit dem Trainieren der verschiedenen Techniken zu verbinden? Es gibt also keine Ausreden…!
Anforderungen
Die Strecke beinhaltet alles, was ich beherrschen muss:
- Entlang einer Autostrasse (Konzentration, stabile Haltung, Angstbewältigung)
- Längere ebene Strecke durch ruhiges Quartier (Tempo machen, mit Kraft in die Pedale)
- Steiler Anstieg auf eine Krete (Schalttechnik, Ausdauer)
- Abfahrt über das Feld mit Fussgängern (Bremstechnik, Aufmerksamkeit, Rücksicht)
Der einzige wirkliche Knackpunkt ist der kurze, aber steile Aufstieg. Hier zeigt sich, ob ich die Schalttechnik am Berg schon verstehe.
Kleine Lektion zur Schalttechnik (Kettenblätter und Gänge)
Das Schalten ist einer der wichtigsten Bausteine beim Radfahren und braucht deine ganze Konzentration!
Im Rennvelobereich hat man zwei Kettenblätter, im Mountainbikebereich haben viele drei Kettenblätter. Neuerdings haben Mountainbikes nur noch ein Kettenblatt.
Das Kettenblatt 1 verwendest du für Bergsteigungen, auf ebener Strecke oder auch noch bei leichter Steigung fährst du im Kettenblatt 2, bei sehr schneller Fahrt und abwärts kannst du auf das Kettenblatt 3 schalten.
Je tiefer ein Gang ist, desto härter wird es zum Pedalieren. Je höher ein Gang ist, desto leichter geht es.
Nun gilt es, für die jeweiligen topografischen Verhältnisse das richtige Zusammenspiel zwischen Kettenblatt und Gang zu wählen. Du wirst sehen – mit der Übung kommt auch das Gespür. Getraue dich, alle Kettenblätter und Gänge zu verwenden.
Vor dem Beginn der Steigung musst du dich entscheiden, in welchem Kettenblatt du diesen Aufstieg bewältigen willst. Wenn du das nicht tust, bist du verloren und hast gleich mehrere Probleme:
- Der Rhythmus wird unterbrochen.
- Du quälst dich mit dem falschen Kettenblatt den Berg hoch.
- Du bist ausgepowert, wenn du die Anhöhe erreichst, da deine Herzfrequenz ständig steigt.
Schalten vor der Steigung
- Gang härter (schwerer) schalten
- Kettenblatt wählen (sehr steil Kettenblatt 1, moderate Steigung Kettenblatt 2)
- Gänge an die Gegebenheiten anpassen
Achtung! Die Gänge nach und nach in etwa 5-8 Sekunden leichter schalten, so kann sich deine Herzfrequenz wieder regulieren. Dein Atem sollte sich so normalisieren, dass du noch sprechen kannst.
Ich habe als Anfängerin manchmal noch Mühe, richtig zu schalten. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt nochmals darauf zurück kommen.
MOTIVATIONSSPRUCH
ÜBE DICH NUR TAG UM TAG UND
DU WIRST SEHN, WAS DAS VERMAG
(Johann Wolfgang von Goethe)
Nach dem Aufstieg freue ich mich auf das Stockengut Kilchberg http://www.stockengut.ch. Ich empfehle diesen Ort für eine kurze Pause und einen Einkauf im Hofladen. Hier ist auch der Schauplatz des Kilchberger Schwinget. Dieser Grossanlass wurde 2014 bereits zum 16. Mal ausgetragen und hat Wirkung weit über die Schweiz hinaus.