KKK – eine gemütliche Tour in der Ostschweiz
Was versteckt sich hinter KKK? Kinder – Küche – Kirche? Nein! Auf einer gemütlichen Tour in der Ostschweiz haben wir uns für einmal nicht auf das Velo fokussiert, sondern auf KKK. Gespannt?
Auslöser war eine Einladung in die Ostschweiz, an einen Tag der Offenen Türe im Textilmuseum Sorntal (Niederbüren). Das Blog-Trio verband deshalb Kultur – Küche – Kommunikation mit dem Sportlichen. Der Besuch im Textilmuseum begeisterte uns! Die Velotour fiel kürzer aus als geplant.
Kultur
Das Textilmuseum Sorntal zeigt kulturell bedeutende Zeitzeugen der Technik sowie der Industrie- und Sozialgeschichte des 19./20. Jahrhunderts. Viele der ausgestellten Webmaschinen wurden in der Schweiz hergestellt (u.a. MF Rüti, Saurer) und sind heute noch funktionsfähig! Im 3-stöckigen Gebäude befinden sind weitere Objekte, welche die Vielfalt der Stickerei, Weberei und des Stoffdruckes sowie das Leben in der Fabrik zeigen. Die einzigartige Sammlung beinhaltet Dokumente, Geschäftsbücher und 2 Mio. Stoffmuster. Mit der Gründung des Vereins Textilmuseum Sorntal im August 2018 wird der Erhalt und die Weiterführung des Museums angestrebt. Ein zentrales Anliegen ist, die Geschichte der Textilindustrie in der Region zu bewahren. Niederbüren kann mit dem Erwerb des Grundstückes und des Gebäudes von der Besitzerfamilie einen kulturellen Schatz sicherstellen. Der bisherige Kurator stellt die Exponate gratis zur Verfügung. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger entscheiden am 25.11.2018 an der Urne über den Kauf. Hoffentlich kann dieses Haus noch lange besucht werden.
Eckdaten der Tour
Länge: 42 Kilometer
Anstieg: 504 Höhenmeter
Strecke: mehrheitlich Autostrassen ohne Radstreifen, geteerte Wegstrecke im Wald
Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst
Schwierigkeitsgrad: mittel (Verkehrsführung Gossau, steiler Anstieg zum Rechberg Herisau)
Die Strecke Niederbüren – Oberbüren – Gossau – Herisau ist keine Rundtour. Wir fahren den gleichen Weg hin und zurück. Die Gegend ist bis vor Gossau sehr ländlich, das Terrain mehr oder weniger eben. Die Verkehrsführung in Gossau ist nicht optimal, die Platzverhältnisse auf der Strasse sind eng. Wir sind ein Hindernis für den flüssigen Verkehr, die Autos können kaum überholen.
Herisau, der Hauptort von Appenzell Ausserrhoden, ist mit Velostreifen besser ausgebaut. Wir fahren ohne Stress mitten durch das Zentrum. Am Ende von Herisau Richtung Waldstatt und Schönengrund zweigen wir links ab auf die Rechbergstrasse. Die geteerte Strasse führt entlang dem Wald und dem Schlauchbach. Das letzte Wegstück liegt im Wald und hat einen giftigen Aufstieg.
Küche
Bei Gossau machen wir einen Halt und besuchen das Restaurant Traube Mult. Das Besitzertrio bezeichnet sich als „gastfreundlich, kreativ, aufgestellt, dynamisch“ und verspricht mit dem Slogan „Mult ist Kult“ eine Bewirtung mit regionalen Produkten in einer sehr schönen Umgebung. Das Haus und der idyllische Garten sind eine Augenweide, der Hof liegt ausserhalb des Dorfes, abseits der Strasse. Eine Oase!
Die Wirtschaft zum Rechberg ist über eine schmale Strasse erreichbar. Oben angekommen öffnet sich der Blick auf das phantastische Bergpanorama des Alpstein: allen voran Säntis und Hoher Kasten. Das Haus hat eine gemütliche Gaststube und einen Garten – vor dem Haus nur grüne Weiden und eine Weite, die einem den Atem raubt. Hier kannst du die Seele baumeln lassen. Die Küche ist einfach, schmackhaft und gutbürgerlich.
Kommunikation
Der heutige Tag stand im Zeichen der Kommunikation – im Sorntal, im Mult und im Rechberg. Wir erfahren immer wieder, dass der Sport verbindet und man leicht ins Gespräch kommt. Meistens ist es ein Detail am Rad, an der Kleidung, ein Wort am Nachbartisch, das die Aufmerksamkeit erregt und das Gespräch in Gang bringt. So auch auf dem Rechberg. Eine Gruppe von Senioren interessierte sich für unsere Räder. Es waren passionierte Hobbyfahrer, die sich ausnahmsweise per Auto auf einem Ausflug befanden. Was gibt es schöneres als Live-Gespräche über eine gemeinsame Leidenschaft – das bringt in jeder Beziehung einen Mehrwert!