Ob im Hochsommer oder im Süden – eine Tour bei über 30 Grad ist zwar wunderschön, sie kann dich aber auch schnell aus der Form bringen. Es gibt ein paar entscheidende Faktoren, die dir auf einer solchen Tour helfen. Wir haben diese in den folgenden drei Tipps für dich zusammengefasst:
Tipp #1: An jedem Brunnen halten!
Dein Wasser im Bidon ist nach wenigen Minuten warm und spendet dir keine Abkühlung mehr. Der Körper braucht diese aber, um nicht zu überhitzen oder bei generell zu wenig Flüssigkeitszufuhr zu dehydrieren. Ich stelle mir mein Körper wie einen Motor vor, welcher Benzin oder Strom benötigt. Ohne das kann er nicht angetrieben werden. Entscheidende Hilfe ist hier aber vor allem stets nach kühlem Brunnenwasser Ausschau zu halten. Wir haben in unserem Land dieses wertvolle Gut und sollten es auch nutzen. Je öfter du dir eine Abkühlung gönnst, desto besser läuft dein Motor.
Zuckerhaltige Getränke empfehle ich hier nicht, da diese deinen Körper umso mehr beanspruchen. Die Energiezufuhr sollte vor der Tour ausreichend gedeckt werden, sodass du dich ausschliesslich auf die kühle Wasserversorgung konzentrieren kannst. In den Pausen greifst du wieder zu energiehaltigen Getränken und Nahrung.
Tipp #2: Ab ins Wasser mit dem Helm!
Hast du einen Brunnen gefunden, tauche deinen Helm ins schöne kühle Wasser. Eine Wohltat wenn du ihn aufsetzt und wieder losfährst. Gerade bei längeren Touren sind wir der Sonne unmittelbar ausgesetzt und uns alle sind die Vorteile einer Kopfbedeckung bekannt. Unser Kopf überhitzt bei der direkten Einstrahlung sehr schnell und je öfter du ihm eine Abkühlung dieser Art gönnst, umso geringer das Risiko eines Hitzeschlags. Zudem begleitet dich diese angenehme Abkühlung noch ein paar Minuten lang. Einfach wunderbar wenn das Wasser langsam heruntertropft während du die ersten Kilometer wieder fährst.
Tipp #3: Reduktion!
Die körpereigene Klimaanlage leistet bei Hochtemparaturen Schwerstarbeit. Sie muss unseren Körper kühlen, da auch die oben genannten Tipps alleine nicht ausreichen. Damit die Wärme an die Körperoberfläche gelangt, wird die Haut stärker durchblutet. Entsprechend werden Muskeln und innere Organe mit weniger Blut versorgt. Als Konsequenz sinkt die Tretleistung, Puls und Kohlenhydratverbrauch steigen. Zusätzlich schwitzen wir. Der Schweiss spielt bei der Kühlung eine zentrale Rolle, denn das Verdampfen des Schweisses entzieht dem Körper die Wärme. Aus Millionen von Schweissporen bildet sich ein feuchter Film auf der Haut, dessen Verdunstungskälte den Körper sehr gut kühlen kann – sofern die Luft nicht zu feucht ist. Bei tropischer Luft fliesst der Schweiss direkt ab und kühlt somit kaum. Daher ist langärmelige Kleidung von Vorteil.
Wissenschaftlich belegt ist zudem, dass jeder Mensch anders abkühlt. Dünne und athletische Menschen kühlen schneller ab als massige und untrainierte. Weitere individuelle Komponenten steuern, wie gut man selbst mit der Hitze klar kommt. So hängt viel beispielsweise davon ab, wie sehr es der Körper gewöhnt ist, bei diesen Temperaturen zu fahren.
Eine Reduktion des gewöhnlichen Leistungsniveaus bei den gewohnten Durchschnittstemperaturen ist somit ein Muss. Man kann dies bei beiden Extremen (Hoch- und Tieftemperaturen) empfehlen, da der Körper sich eben erst an die aussergewöhnliche Situation gewöhnen muss. Statt der routinierten 100 km Tour, sollte man bei 35 Grad sich also eher zu einer 50 km Tour entscheiden – diese wird mindestens genauso anstrengend sein wie die 100 km Tour, versprochen! 😉